Steckbrief dsungarischer Zwerghamster
Der lateinische Name des dschungarischen Zwerghamster lautet phodopus sungorus. Oftmals werden sie auch als Winter White oder Russian Dwarf bezeichnet.
Gattung | Kurzschwanz-Zwerghamster |
Art | Dsungarischer Zwerghamster |
Ordnung | Nagetiere |
Unterordnung | Mäuseverwandte |
Überfamilie | Wühler |
Unterfamilie | Zwerghamster |
Herkunft | Steppengebiete Asiens: Nord-Kasachstan bis Süd-West-Sibirien |
Wohnart | Nest ca 35-100 cm unter der Erde, mehrere Quadratmeter groß |
Gewicht | 35 – 60g (im Sommer) / ab ca. 20g im Winterfell |
Alter | 2 bis 3 Jahre in der Heimtierhaltung ca. 1 Jahr in freier Wildbahn |
Farbschläge | Agouti und Saphir in Kombination mit dem Muster Pearl |
Haltung | Einzelgänger in Heimtierhaltung; in freier Wildbahn auch bedingt als Paar |
Winter White
Seinen Namen Winter White verdankt der dschungarische Zwerghamster dem Umstand, dass er sich in freier Wildbahn im Winter fast komplett weiß färbt. Diese Umfärbung beginnt, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden. Die Temperatur spielt somit keine Rolle bei seinem Farbwechsel. Bezüglich der Temperatur wird dem Dsungi nachgesagt, dass er perfekt an die Kälte angepasst ist. Er wurde schon bei extremen Niedrigtemperaturen in freier Wildbahn gesichtet und er ist der einzige Hamster, dessen Pfötchensohlen behaart sind. Wie alle seine Artgenossen ist er nachtaktiv, kann nur in S/W sehen und auch räumliches Sehen kann er sehr schlecht. Dies ist auch der Grund dafür, warum er Höhen so schlecht einschätzen kann.
Sein Gewicht
Das Gewicht reicht von 35 bis 60 Gramm und ist für jedes Tier individuell verschieden. Hier spielt die Größe des Tieres auch eine Rolle. Kleinere Zwerge wiegen weniger als ein großer Zwerg. Als Faustformel lässt sich sagen: Sollten im Sitzen Speckröllchen zu sehen sein, ist Diät für den Hamster angesagt. Im Winter können Dschungaren bis zu 20 Gramm an Gewicht verlieren.
Einzelgänger
In der Heimtierhaltung ist der Dschungare ein strikter Einzelgänger. In einer Gruppe kommt es unweigerlich zu Streitigkeiten, die bis zum Tod eines der Tiere führen können. Er ist ein Wühler und somit ein Bodenbewohner. In freier Wildbahn gräbt er tiefe und lange Gänge. Und auch in der Heimtierhaltung buddeln viele Dsungi sehr gern im Streu. Auf der Suche nach Futter läuft der Wilde Artgenosse in der Nacht mehrere Kilometer; 10 bis 14 Kilometer sind für diese kleinen Wesen kein Problem. Sie sind überwiegend nachtaktiv, aber auch immer mal Tagsüber anzutreffen.
Dsungarische Zwerghamster Lebenserwartung
Beim Alter unterscheiden sich die domestizierten Dschungaren von ihren Verwandten in freier Natur. Die Dschungaren in der Natur werden ca. 1 Jahr alt; in der Heimtierhaltung werden sie ca. 1,8 bis 2 Jahre, in seltenen Fällen auch schon mal 3 Jahre. Ab einem Alter von 1,5 Jahren spricht man davon, dass er alt ist bzw. wird.
Seine Fellfarbe
Die Wildfarbe des Dsungis ist Agouti (braun grau). Dieser Farbton kann von braun bis dunkelgrau variieren. Bei der Farbe Saphir spricht man von einer Genmutation, bei der das Fell blau-grau ist, das Zeichnungsmuster mit Aalstrich und Dreibogenlinie bleibt erhalten. Bei diesen beiden Grundfarben gibt es noch die beiden Zeichnungsgene Pearl (der Hamster ist fast komplett weiß) und Merle (weißer Kragen und weißer Fleck auf dem Kopf).
Das Gen Pearl verhindert die Pigmentierung des Fells vom dunklen Aalstrich über den Rücken; somit wirkt der Hamster fast weiss und auch die Dreibogenlinie ist nicht zu erkennen.
Merle verhindert ebenfalls die Pigmentierung des Fells, allerdings nur von Schulter zu Schulter über den Rücken. Dsungis mit dem Merle-Gen sehen aus, als hätten sie einen weißen Kragen. Das Zeichnungsgen Gen Merle ist eventuell durch die Einkreuzung von Campbells entstanden. Der Vollständigkeit halber seien auch noch die Farben Camel und Madarin (orange bis orange-braun) erwähnt. Diese beiden Farben sind sehr wahrscheinlich auch durch eine Einkreuzung von Campbells entstanden, weswegen es keine artenreinen Dsungaren in dieser Farbe gibt.
Der Aalstrich
Ein besonderes Merkmal des Dsungaren ist der Aalstrich, der von seinem Kopf über den Rücken bis zu seinem kurzen Schwänzchen geht und die markante Dreibogenlinie. Das Fell ist dicht und kurz und absolut flauschig. Seine markante Gesichtsform kann man mit einer aufgewölbten Nasenpartie mit einem breiten Kopf und kleinen Ohren beschreiben. Seine großen, runden Augen runden das Bild ab. Die männlichen Dsungaren haben eine deutlich sichtbare Duftdrüse auf Bauchnabelhöhe, welche etwas verkrustet aussieht.
Charakter
Vom Charakter her ist der Dsungi ein sehr freundlicher und neugieriger Hamster. Er ist sehr geduldig, auch wenn er selten ruhig sitzen bleiben kann und nur in absoluten Notsituationen wehrt er sich oder beißt. Sie können sehr zutraulich und zahm werden. Oftmals passen sie sich dem Rhythmus ihres Besitzers an. Dies ist jedoch kein Muss, es gibt auch hier scheue Tiere.
Gencodes
Die beiden Gencodes Pearl (Gencode Pepe) x Pearl (Gencode PePe) sind letal, was zur Folge haben kann, dass ein Teil des Nachwuchses im Mutterleib sterben kann. Aus diesem Grund wird es in meiner Zucht keine Verpaarung von Pearl x Pearl geben.
Geschlechtsreife
Die Geschlechtsreife setzt bei den Dsungaren mit dem 28. Tag ein. Dies ist dann der Zeitpunkt, wo die männlichen Hamster auf alle Fälle von der Mama und den Geschwistern getrennt werden müssen. Oftmals verjagt dann die Mama auch ihre Mädels. Und so entstehen dann die beiden nach Geschlechtern getrennten Wohngruppen. Hier können die Zwerghamster ungefähr noch 2 bis 3 Wochen zusammen bleiben, bevor die Revierkämpfe losgehen. Auch wenn es den Anschein hat, dass die Dsungis miteinander kuscheln, weil sie sich so mögen, steckt hier ein ganz natürlicher Instinkt dahinter: Sie dürfen den Nest- / Familiengeruch nicht verlieren. Wäre dies der Fall, würden die dominanten Geschwistertiere sich böse mit dem unterlegenen Tier streiten und es kann zu schweren bis tödlichen Bissen kommen.